Mac OS in einer virtuellen Maschine installieren

Allgemein

Mit Hilfe von VMware Fusion lassen sich unter Mac OS X viele Betriebssysteme virtualisiert betreiben. Neben Windows oder Linux, kann auch Mac OS X virtualisiert werden, d.h. neben dem auf der echten Hardware installierten Mac OS (Host-System), lässt sich parallel ein zweites virtuelles Mac OS in einer virtuellen Maschine (Gast-System) starten. Warum und weshalb das sinnvoll sein kann, oder auch nicht, soll dieser Artikel beleuchten. Weiterhin wird beschrieben, wie sich Mac OS in eine virtuelle Maschine installieren lässt und welche Schritte dafür notwendig sind und was man bezogen auf VoiceOver als blinder Mac-Anwender beachten sollte.

Vor- und Nachteile von Mac OS in einer virtuellen Maschine, was ist zu bedenken?

Je nach Situation, macht die Virtualisierung von Mac OS bzw. eigentlich auch von anderen Betriebssystemen Sinn oder nicht. Im Folgenden einige allgemein gehaltene Punkte, die man als Vor- oder Nachteile der Virtualisierung von Systemen ansehen kann und die bedacht werden sollten:

Vorteile:

  • Eine virtuelle Maschine kann zum Testen von Programmen, Updates usw. genutzt werden, bevor man die Software ins eigentliche produktive System installiert.
  • Virtuelle Maschinen können für ganz bestimmte Zwecke installiert und eingerichtet werden. So ist z.B. vorstellbar, dass eine virtuelle Maschine nur für das Surfen im Netz verwendet wird und dort alle nötigen und teilweise auch kritischen Programme installiert und aktiviert werden (Flash, Java), wohingegen in einer zweiten Maschine die Sicherheit im Vordergrund steht und diese z.B. nur fürs Online Banking verwendet wird.
  • Entwickler können in virtuellen Maschinen ihre Software testen, ohne das eigentliche Produktivsystem zu gefährden.
  • Virtuelle Maschinen lassen sich leicht kopieren und mitnehmen bzw. auf andere Systeme übertragen, dies kann z.B. für Schulungen sehr praktisch sein.
  • Virtuelle Maschinen lassen sich mit Hilfe der Snapshot-Funktionen der Virtualisierungssoftware schnell und einfach auf frühere Versionsstände zurücksetzen, falls dies benötigt wird.
  • usw.

einige Nachteile können sein:

  • Je nach eingesetzter Virtualisierungssoftware müssen Updates, Patches, usw. für jede einzelne virtuelle Maschine eingespielt werden, d.h. es müssen auch mehrere Systeme gepflegt werden, was einen höheren Zeitaufwand mit sich bringt.
  • Sollen neben dem normalen Betriebssystem auch weitere virtualisierte Systeme betrieben werden, steigen die Anforderungen an die Hardware, mehr Plattenplatz ist nötig, mehr Arbeitsspeicher wird belegt. Diese höheren Anforderungen an die Hardware sind bei der Beschaffung zu beachten und sind auch meist mit höheren kosten verbunden.
  • Der gleichzeitige Betrieb mehrerer Systeme wirkt sich oft negativ auf die gesamte Performance des Systems aus, d.h. sowohl Host-System (wirkliches Betriebssystem auf echter Hardware, als auch gast-System(e) (virtuelle Maschine(n)) laufen ggf. nicht mehr so flüssig.
  • Speziell für blinde Anwender gibt es oft die Schwierigkeit, dass sich die screenreader des Host- und des Gast-Systems in die Quere kommen bzw. spezielle Tricks und Hacks angewendet werden müssen, damit die in den verschiedenen Systemen gestarteten Screenreader problemlos parallel genutzt werden können.
  • usw.

Was wird zum Betrieb eines virtuellen Mac OS benötigt?

Folgende Software wird zum Betrieb eines virtuellen Mac OS benötigt:

  • Eine Virtualisierungssoftware, in diesem Beitrag ist dies VMware Fusion. Eine kostenlose 30 Tage Demo dieser Software kann auf der VMware Fusion Produktseite heruntergeladen werden.
  • Die Installationsdateien für Mac OS, in diesem Beitrag wird Mountain Lion virtualisiert, die nötigen Dateien werden aus dem App Store geladen und die dazu nötigen Schritte weiter unten erklärt.
  • Genügend freier Plattenplatz und genügend freier Arbeitsspeicher, um eine virtuelle Maschine betreiben zu können. An Arbeitsspeicher sollten mindestens 4 GB im Mac verbaut sein, an freien Plattenplatz werden etwa 40 GB benötigt.

Was ist in Bezug auf VoiceOver zu beachten?

Wie bereits weiter oben angesprochen, kann der Betrieb virtueller Maschinen, in denen ein weiterer Screenreader zusätzlich zum Bildschirmleseprogramm des Host-Systems läuft, zu Problemen führen. Oft lässt sich einer der beiden screenreader nicht mehr vernünftig über die Tastatur steuern, wird unterbrochen, etc.

Installiert man auf einem Mac mit gestarteten VoiceOver ein weiteres Mac OS in einer virtuellen Maschine und möchte man dort ebenfalls VoiceOver nutzen, so ist zu beachten, dass sich über die Tastatur an das System geschickten VoiceOver-Befehle auf beide Systeme auswirken. D.h. es sollte am besten immer nur ein VoiceOver gestartet sein, entweder im Host- oder im gast-System, damit sich die beiden VoiceOver-Instanzen nicht in die Quere kommen. Dies kann einfach bewerkstelligt werden, indem man in der Virtualisierungssoftware das Gast-System startet. Während diese virtuelle Maschine bootet, wechselt man mit CMD + Tab in ein anderes Fenster und beendet dort mit CMD + F5 das VoiceOver im Host-System. Anschließend wechselt man mit CMD + Tab zurück in das Fenster der Virtualisuerungssoftware und wartet dort entweder den automatischen Start von VoiceOver ab, oder startet VoiceOver manuell ebenfalls mittels CMD + F5.

Hat man das Arbeiten mit VoiceOver in der virtuellen Maschine einmal begonnen, wirken sich auch alle anderen über die Tastatur eingegebenen Befehle so aus, als wäre man in einem echten Mac OS. D.h. CMD + Tab schaltet nicht mehr zwischen dem Fenster der Virtualisierungssoftware und den Fenstern im echten Host-System um, vielmehr bewegt man sich mit dieser Tastenkombination nun zwischen den einzelnen geöffneten Fenstern innerhalb der virtuellen Maschine. Es ist also nun nicht mehr möglich per Tastatur aus der virtuellen Maschine zurück ins echte System zu wechseln es sei denn, man fährt die virtuelle Maschine völlig herunter indem man sie über das Apple-Menü ausschaltet. Hier unterscheidet sich ein virtualisiertes Mac OS von anderen virtualisierten Systemen, bei denen ein Umschalten zwischen Host- und Gast-System mittels CMD + Tab normalerweise problemlos möglich ist, während eine virtuelle Maschine läuft.

Ist das virtuelle Mac OS gestoppt, kann VoiceOver im echten Host-System wieder mit Hilfe von CMD + F5 gestartet werden.

Dieses Vorgehen hört sich vielleicht erstmal kompliziert an, es funktioniert aber mit einiger Übung gut und hat den Vorteil, dass man sich ganz klar nur in einem System bewegt. Wenn ich doch noch eine Möglichkeit finde, wie man zwischen Host- und gast-System per Tastatur umschalten kann, werde ich den Artikel entsprechend aktualisieren.

Installation der virtuellen Maschine mit Mac OS Mountain Lion

So, nun genug der vorbereitenden Worte, los gehts endlich mit der Installation und Einrichtung der virtuellen Maschine mit Mac OS :-).

Die Installation und Einrichtung unterteilt sich in drei große Teilbereiche, die im Folgenden genau beschrieben werden.

Schritt 1: Herunterladen des Mountain Lion Installers über den Mac App Store

Der Installer für Mountain Lion muss über den Mac App Store heruntergeladen werden, da wir ein Installationsmedium benötigen, auf dem sich das Betriebssystem, also Mac OS Mountain Lion, befindet. Dazu muss man Mountain Lion bereits über den App Store gekauft haben.

Folgendermaßen kann der Mountain Lion Installer erneut heruntergeladen werden:

  • Öffnen des App Stores über das Apple-Menü.
  • Mit der Symbolleiste interagieren und dort den Schalter „Einkäufe“ auswählen.
  • Zum HTML-Bereich wechseln und mit ihn interagieren, die Einkäufe werden nach der Anmeldung am App Store, der über einen Link im unteren Bereich der HTML-Region zu finden ist, angezeigt.
  • Alle Einkäufe werden in einer Tabelle aufgelistet. Hier muss nun in die Zeile mit „OS X Mountain Lion“ navigiert werden. Ist man in dieser Zeile angelangt, befindet sich in der ganz rechten Spalte ein Schalter zum erneuten Laden des Einkaufs. Dieser wird mit VO + Leertaste ausgelöst, um das Installationspaket für Mountain Lion erneut herunter zu laden. Die Warnung bzw. Frage, ob man fortfahren möchte, obwohl Mountain Lion ja bereits auf dem Rechner installiert ist, bestätigt man mit „Weiter“, danach startet der Download. Der Status des Ladevorgangs kann in der vierten Spalte der Tabelle angesehen werden.
  • Nachdem der Download abgeschlossen ist, wird automatisch der Installer für Mountain Lion gestartet. Das dadurch geöffnete Fenster kann erstmal ignoriert werden, der Installer darf nicht geschlossen werden.
  • Z.B. über das Dock wird der Finder geöffnet und mit CMD + Shift + a in den Ordner mit allen installierten Apps gewechselt.
  • Im Apps Ordner suchen wir nun nach den Eintrag „OS X Mountain Lion Installation.app“, dies ist die Mountain Lion Installationsdatei. Diese Datei wird in den Downloads Ordner kopiert, um sie dort zu sichern.
  • Nachdem die Installationsdatei kopiert wurde, kann das noch laufende Installationsprogramm für Mountain Lion mit Hilfe von CMD + q beendet werden.
  • Falls sich die Installationsdatei für Mountain Lion noch im Apps Ordner befindet, manchmal wird diese automatisch durch das Installationsprogramm entfernt, kann diese Datei nun gelöscht werden, um Plattenplatz zu sparen.

Der erste Schritt ist geschafft, die Mountain Lion Installationsdatei wurde heruntergeladen und im Downloads Ordner gesichert. Aus dieser Datei wird nun im nächsten Schritt das eigentliche Installationsimage kopiert, das von VMware Fusion für die Einrichtung des virtuellen Mac OS benötigt wird.

Schritt 2: Herauskopieren des Installationsimages aus der Mountain Lion Installationsdatei:

VMware Fusion braucht, wie jede echte Hardware auch, zum Installieren eines Betriebssystems einen Installationsdatenträger. Für Windows könnte dies die DVD mit den Windows-Dateien sein, für Linux sind dies z.b. ebenfalls die entsprechenden Installationsdatenträger. Da uns für Mac OS kein Installationsdatenträger vorliegt und VMware Fusion die gerade heruntergeladene und gesicherte Mountain Lion Installationsdatei nicht als Installationsdatenträger erkennt, muss der eigentliche Installationsdatenträger aus dieser Datei kopiert werden. Im Folgenden werden die dazu notwendigen schritte beschrieben:

  • Öffnen des Finders und Wechseln in das Download Verzeichnis mit Hilfe der Tastenkombination CMD + Wahl + l.
  • Dort wirddie gerade gesicherte Installationsdatei für Mac OS Mountain Lion ausgewählt.
  • Öffnen des Kontext-Menüs für diese Datei mittels VO + Shift + m.
  • Aus dem Kontextmenü wird der Eintrag „Paketinhalt zeigen“ gewählt, ein neues Fenster öffnet sich, die Dateien und Ordner, die sich im Paket befinden, werden angezeigt.
  • Hier wird nun, genauso wie im Finder, mit CMD + o der Ordner „Contents“ und anschließend der Ordner „SharedSupport“ geöffnet.
  • Innerhalb von „SharedSupport“ befindet sich die Datei „InstallESD.dmg“. Dies ist die Datei, die von VMware Fusion benötigt wird und als Installationsdatenträger verarbeitet werden kann. Mittels CMD +c wird diese Datei kopiert und anschließend das aktuelle Fenster mit Hilfe von CMD + w geschlossen, anschließend wird mittels CMD + v die gerade kopierte Datei im Downloads Ordner eingefügt.

Der zweite Schritt ist geschafft. Der für VMware Fusion verwendbare Installationsdatenträger für Mountain Lion wurde aus der Installationsdatei in den Downloads Ordner kopiert und dort als „InstallESD.dmg“ gespeichert. Im nächsten schritt kann nun endlich die virtuelle Maschine eingerichtet werden.

Schritt 3: Die virtuelle Maschine für Mac OS in VMware Fusion anlegen und die Installation starten

Um eine neue virtuelle Maschine in VMware Fusion anzulegen und die Installation von Mac OS zu starten, wird folgendermaßen verfahren:

  • VMware Fusion starten.
  • CMD + n drücken, um den Assistenten für das Erstellen einer neuen virtuellen Maschine aufzurufen.
  • Auf den Schalter „Von Festplatte oder Image installieren“ navigieren und mit Enter bestätigen.
  • Im darauffolgenden Dialog den Schalter „Eine andere Festplatte oder anderes Festplatten-Image verwenden“ mittels VO + Leertaste auswählen.
  • Im nächsten Dialog die Datei „InstallESD.dmg“ im Downloads-Verzeichnis auswählen und öffnen. Nun ist diese datei der Installationsdatenträger für VMware Fusion und die Einrichtung und Konfiguration der neuen virtuellen Maschine kann fortgesetzt werden.
  • Im darauffolgenden Dialog können die Einstellungen der virtuellen Maschine nochmals angepasst werden, erstmal genügen aber auch die standardmäßig angebotenen Werte. Mit Hilfe des „Fertigstellen“-Schalters wird die Einrichtung der virtuellen Maschine abgeschlossen.
  • Im anschließenden und letzten Dialog vor dem Start der Installation von Mac OS wird nach dem Speicherort der neuen virtuellen Maschine gefragt. Auch hier kann der Standard-Wert übernommen werden.
  • Nun startet der eigentliche Installationsvorgang von Mac OS Mountain Lion in eine virtuelle Maschine. VO im Hostsystem sollte gestoppt werden, damit während der Installation VoiceOver in der virtuellen Maschine genutzt werden kann, wie dies möglich ist, wurde oben beschrieben. Nach einiger Zeit meldet sich, wie üblich, der Installer und fordert per Sprachnachricht auf die gewünschte Systemsprache zu wählen. Nun kann mittels CMD + F5 VoiceOver in der virtuellen Maschine gestartet und die Installation, ganz normal wie auf einem Mac, durchgeführt und abgeschlossen und anschließend das System wie gewohnt verwendet werden.

Geschafft, ein virtuelles Mac OS wurde installiert und steht zur Verwendung bereit!

Fragen, Unklarheiten oder Bemerkungen?

Bevor ich diese Beschreibung erstellt habe, war für mich die Virtualisierung von Mac OS auch Neuland. Deshalb kann es gut sein bzw. ist es ziemlich wahrscheinlich, dass manche Dinge einfacher oder anders gelöst werden könnten. Falls Fehler im Text vorhanden sind oder etwas schlecht, unverständlich oder falsch beschrieben wurde, bitte ich um Rückmeldung, damit ich diese Stellen im Text verbessern kann. Dasselbe gilt, wenn etwas wirklich unklar oder zu knapp ausgeführt ist. Verwendet z.B. einfach das Kontaktformular oder die Kommentarfunktion, um mir eine Nachricht zu senden.

Trim Support für SSDs unter Mac OS aktivieren

Solid State Drives (SSDs) werden immer häufiger als zusätzliches Laufwerk oder als kompletter Festplattenersatz in modernen Rechnern oder Notebooks verbaut, steigern sie doch auf Grund der viel besseren Schreibe- und Lesezugriffe die Performance eines Systems enorn und ermöglichen ein viel flüssigeres und angenehmeres Arbeiten. Egal welches modernes Betriebssystem verwendet wird, SSDs werden in der Regel von Haus aus erkannt und unterstützt.

Auch wenn die kleinen Wunderspeicher immer besser und zuverlässiger werden, so hängt ihre Zuverlässigkeit und Lebensdauer stark von der Anzahl der Schreibzugriffe auf den Datenträger ab. Je weniger Schreibzugriffe durch das System ausgeführt werden bzw. je besser diese Zugriffe vom System verwaltet werden, desto länger kann eine SSD ohne Gefahr für die darauf gespeicherten Daten verwendet werden. Neben der eigentlichen Firmware einer SSD, steuert der Trim-Befehl des eingesetzten Betriebssystems maßgeblich die Schreibzugriffe auf den Datenträger. Bei Wikipedia findet sich folgende Beschreibung zum Trim-Befehl:

„TRIM ist ein Befehl zur Markierung ungenutzter oder ungültiger Datenblöcke auf Speichermedien zum Zweck der späteren Wiederbeschreibung. Der TRIM-Befehl ermöglicht es einem Betriebssystem, dem Speichermedium Solid-State-Drive (SSD) mitzuteilen, dass gelöschte oder anderweitig freigewordene Blöcke nicht mehr benutzt werden. Im Normalfall vermerkt das Betriebssystem nur in den Verwaltungsstrukturen des Dateisystems, dass die entsprechenden Bereiche wieder für neue Daten zur Verfügung stehen; der Controller des Solid-State-Laufwerks erhält diese Informationen in der Regel jedoch nicht. Durch den ATA-Befehl TRIM wird dem Laufwerk beim Löschen von Dateien mitgeteilt, dass es die davon betroffenen Blöcke als ungültig markieren kann, anstelle deren Daten weiter vorzuhalten. Die Inhalte werden nicht mehr weiter mitgeschrieben, wodurch die Schreibzugriffe auf das Laufwerk beschleunigt und zudem die Abnutzungseffekte verringert werden. Die ungültig markierten Blöcke werden dann beim nächsten Löschen ihres Erasable Blocks frei.“ (Quelle: de.wikipedia.org/wiki/TRIM

Linux unterstützt den Trim-Befehl seit Kernel 2.6.33, für Windows existiert die Unterstützung ab Windows7. Auch für Mac OS X steht seit Version 10.6.8 eine Implementierung dieses Speichermanagements zur Verfügung, allerdings werden nur die von Apple vertriebenen SSDs unterstützt, ohne entsprechende Änderungen am Betriebssystem vorzunehmen. Leider sind die von Apple erhältlichen SSDs sehr teuer, der Einbau bzw. die Nachrüstung einer alternativen SSD, was z.B. bei einigen Modellen der Mac Book Reihe problemlos möglich ist, ist aus finanzieller Sicht also schon zu bedenken und sollte auf Grund der enormen Performancesteigerung auf jeden Fall in Erwägung gezogen werden.

Hat man sich für eine alternative SSD entschieden und diese in die Hardware von Apple eingebaut (Anleitungen hierzu gibt es im Netz viele), kann der Trim-Support problemlos durch folgendde Schritte aktiviert werden (das Vorgehen bezieht sich auf Mac OS X 10.8.3 bzw. 10.8.4). Folgende Befehle sind im Terminal von Mac OS X auszuführen:

  • sudo cp /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage.original
  • sudo perl -pi -e ’s|(\x52\x6F\x74\x61\x74\x69\x6F\x6E\x61\x6C\x00{1,20})[^\x00]{9}(\x00{1,20}\x54)|$1\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00$2|sg‘ /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage
  • sudo touch /System/Library/Extensions/
  • sudo reboot

Es gibt auch diverse Tools mit denen der Trim-Support ebenfalls aktiviert werden und mit denen man sich den komplizierteren Umweg über das Terminal sparen könnte, doch leider sind diese Tools, von denen wahrscheinlich der Trim Enabler das bekannteste ist, nicht mit VoiceOver nutzbar.

Die WWDC 2013 und Ihre Neuerungen

Am gestrigen Abend startete in San Francisco Apples WWDC 2013. Während der Keynote, die traditionell zu Beginn der Entwicklerkonferenz abgehalten wird, präsentierte Apple diverse Neuerungen in Sachen Hard- und Software. Neben neuen Mac Book Air MOdellen wurde Mac OS X 10.9 (Codname Mavericks) und iOS 7 vorgestellt.

Eine Zusammenfassung der WWDC Keynote und eine detaillierte Übersicht aller Neuerungen ist z.B. auf Flos Weblog abrufbar, ebenfalls finden sich auf dieser Seite Beiträge in denen iOS 7 oder Mac OS X 10.9 genauer vorgestellt werden.

Was sich in Sachen Zugänglichkeit für Sehbehinderte oder Blinde bei den zwei neuen Betriebssystemen getan hat ist zur Zeit noch unklar, sicher kommen aber auch hier in den nächsten Tagen mehr Detaills ans Tageslicht. Betaversionen von iOS 7 und Mac OS X 10.9 wurden bereits an registrierte Entwickler verteilt, so sollten sich auch Neuerungen rund um VoiceOver und co in den kommenden Tagen herumsprechen.

Apple veröffentlicht OS X Mountain Lion 10.8.4 und verbessert die Unterstützung für das Lesen von PDF-Dateien mit VoiceOver

Am 04.06.2013 hat Apple ein Update von Mac OS Mountain Lion auf die Version 10.8.4 veröffentlicht. Das Update steht über die Update-Sektion des Mac AppStore zum Download bereit. Neben den üblichen Verbesserungen in Sachen Stablität und allgemeinen Fehlerkorekturen wurde Safari auf die Version 6.0.5 aktualisiert und ein Problem mit Facebook-Anrufen behoben, das bisher Anrufe außerhalb der USA unmöglich machte. Mehr Informationen zum Update gibts in diesem Support-Dokument. Auf die folgenden Neuerungen weist Apple gesondert hin:

  • Kompatibilitätsverbesserungen für einige Unternehmens-WLANs
  • Kompatibilitätsverbesserungen für Microsoft Exchange in der App „Kalender“
  • FaceTime-Anrufe funktionieren jetzt auch mit Telefonnummern außerhalb der USA
  • Ruhezustand wird jetzt nach der Verwendung von BootCamp zum gewählten Zeitpunkt aktiviert
  • Update auf Safari 6.0.5
  • VoiceOver-Kompatibilitätsverbesserungen für Text in PDF-Dokumenten

Vor allem der letzte Punkt dürfte für unseen Anwenderkreis interessant sein, ließen sich PDF-Dateien doch bis jetzt nur mühsam oder überhaupt nicht mit VoiceOver am Mac leßen bzw. wurden nicht vollständig dargestellt.

Laut den Rückmeldungen aus der Community hat sich das Lesen von PDF-Dateien nach dem Update wirklich sehr verbessert, allerdings ist es längst noch nicht perfekt. Viel hängt davon ab, wie das PDF erstellt wurde und ob dabei auf die Barrierefreiheit geachtet wurde. Um die besten Ergebnisse beim Lesen von PDF-Dateien zu erhalten ist es wichtig, dass man im Darstellungs-Menü der PDF-Vorschau (nicht innerhalb der normalen Schnellvorschau) die beiden Punkte „Inhaltsverzeichnis“ und „Kontinuierlich Skrollen“ anhakt. Daraufhin erscheint links neben dem Inhaltsbereich eine Tabelle in der das Inhaltsverzeichnis der PDF-Datei aufgeführt wird. Wählt man aus dieser Tabelle ein Kapitel aus, wird der Inhalt dieses Kapitels im Inhaltsbereich angezeigt. Im Textbereich lässt es sich mit den Pfeiltasten kapitelweise blättern.

Leider ist es immernoch nicht möglich innerhalb von PDF-Dateien z.B. von Überschrift zu Überschrift zu springen. Auch das Auslesen der verschiedenen Attribute eines Textes, Farben, Schrift, größe, etc., ist noch nicht möglich.

Man darf gespannt sein, ob und welche Neuerungen es in den zukünftigen Versionen von Mac OS in Sachen VoiceOver geben wird.